Mikroplastikproblem: Winterrasenplätze als Alternative zu Kunstrasenplätzen

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„So kurzfristig ist der Wechsel nicht zu schaffen“

BERGSTRASSE. Angesichts der aktuellen Initiative der Europäischen Union zum Verbot von Kunstrasenplätzen ab dem Jahr 2021, rücken Alternativen und die Diskussion einer Übergangsfrist in den Vordergrund. Viele Fußballvereine besitzen Kunstrasenplätze, da diese pflegeleicht, strapazierfähig und ganzjährig bespielbar sind. Jedoch werden diese mit Granulat aus Mikroplastik aufgefüllt, welches ausgespült durch Wind und Wetter die Böden und das Grundwasser belastet.

„In den vergangenen Jahren wurde seitens der Kommunen und Sportvereine stark auf den Bau von Kunstrasenplätze gesetzt“, erklärt Marius Schmidt, Vorsitzender SPD-Bergstraße. Ein kurzfristiger Wechsel angesichts des diskutierten Verbots sei jedoch schlichtweg nicht zu schaffen. Es herrsche Einigkeit darüber, dass auf umweltfreundliche Lösungen gesetzt werden müsse. Eine Sperrung der Kunstrasenplätze jedoch zum Stichtag hätte fatale Auswirkungen für die Vereine. Schmidt mache sich daher für eine Übergangsfrist stark. „Die Vereine und Kommunen dürfen jetzt mit dem Problem nicht allein gelassen werden. Wir brauchen Übergangsfristen und finanzielle Hilfen für Kommunen und Vereine. Wenn die EU andere Plätze bestellt, muss sie mitbezahlen.“

Es gibt im Kreis Bergstraße bereits mikroplastikfreie Alternativen. Neben den üblichen Naturrasenplätzen gibt es Winterrasenplätze. Diese sind ähnlich dem Kunstrasen witterungsunempfindlich und können lange bespielt werden. Eine spezielle Grasmischung macht dies möglich. Zudem sind die Herstellungskosten günstiger. In Hüttenfeld wurde mit Zustimmung der SPD ein Winterrasenfeld gebaut. In Groß-Rohrheim wird dies ebenfalls diskutiert. „Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit werben wir auch für die Planung und Umsetzung von solchen Winterrasenplätzen“, so Schmidt.