Wein trifft Politik

Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF) Heppenheim, um ihre Vorsitzende Simone Reiners, besuchte die Vinas, die Jungwinzerinnen der Winzergenossenschaft.

Die Vinas gründeten sich vor 10 Jahren, kreieren seitdem ihre eigenen Weine und organisieren Veranstaltungen rund um den Wein, alles ehrenamtlich. Sie konnten bereits einige Auszeichnungen gewinnen.

Es führten Anja Antes-Breit, Caroline Kolb sowie Heike Knapp mit großer Professionalität und Gastfreundlichkeit durch den Abend und präsentierten spannende und fruchtige Cuvée-Weine sowie leckere Snacks.

Trotz AsF und Vinas war es keine rein weibliche Veranstaltung, auch einige Männer folgten der Einladung. Die Jungwinzerinnen betonten, dass es bei ihnen keinen Ausschluss von Männern gebe: „Es hat sich nur noch nie einer getraut mitzumachen“, so Antes-Breit schmunzelnd.

Im Laufe des schönen wie informativen abends berichteten die Vinas von ihren Anfängen oder der Entscheidung der Genossenschaft zum Bau des Viniversums. Immer wieder wurde das gelebte Raiffeisenprinzip der gegenseitigen Hilfe deutlich, aber auch die persönliche unternehmerischen Verantwortung.

In der Winzerei gibt es, wie fast überall, einen großen Fachkräftemangel. Personal sei kaum und wenn nur zu hohen Kosten zu bekommen. Die spezielle Lage der Bergstraße und die Pflege dieser Kulturlandschaft ist oft nicht maschinell zu bewerkstelligen. All dies führt zu höheren Preisen. So ist der Weinbau aktuell kaum rentabel, erklärten die Jungwinzerinnen.

Während Frauen keine generellen Nachteile im Weinbau haben, so Antes-Breit, berichtete sie von einigen Punkten, in denen Frauen noch nicht mitgedacht zu werden scheinen. So gibt es eine Reihe weinbaupolitischer Forderungen des Vereins „Vinissima – Frauen und Wein e.V.“. Zum Beispiel kann der Schutz der werdenden Mutter durch die geltenden Regeln der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) kaum gewährleistet werden, ebenso bei Krankheit. Die, oftmals weiblichen, mitarbeitenden Familienangehörigen erhalten weniger Rente, trotz gleicher Beiträge. Aber auch die mangelnde Parität in Gremien oder die fehlende Abstimmung der Gerätschaften auf den Körperbau der Frau stellen Hindernisse für die Gleichstellung von Winzerinnen dar.

Zum Abschluss des unterhaltsamen abends gab es einen Apell mehr heimischen Wein zu trinken. „Natürlich immer in Maßen“, betonten die drei Vinas. Die Gruppe zeigte sich sehr begeistert und AsF-Vorsitzende Simone Reiners bedankte sich für den Termin.